
3. April 2020 20:00 – 21:00
Schlachthof – Jugend & Kultur, Dreyspringstraße 16, 77933 Lahr/Schwarzwald, Deutschland

Ein folgenschweres Feuer zerstörte im April 2019 den Spitzturm von Notre Dame. Victor Hugo verlieh der berühmten Pariser Kirche bereits 1831 eine Spur von Unsterblichkeit, als er sie zum Mittelpunkt seines Romans: «Der Glöckner von Notre Dame» machte. Das Stück mit dem Originaltitel „Notre Dame de Paris“ ist zugleich Meisterwerk und Schauerdrama. Der sittenstrenge Kirchenmann Frollo, verfolgt das Zigeunermädchen Esmeralda mit maßloser Leidenschaft und Hass. Der hässliche Quasimodo, das Monster, das man im Bauch der Kathedrale versteckt, erweist sich dagegen als eine Kreatur von grenzenloser Einsamkeit, Herzensgüte und aufopfernder Liebe.
Die Entscheidung, den Glöckner als ein groteskes Spektakel mit Puppen zu spielen, ist ganz unmittelbar von Victor Hugo selbst beeinflusst. Schließlich skizzierte der Autor bei der Entwicklung seiner Romane die Figuren stets in Zeichnungen: Es entstand ein Bestiarium von Masken, Fratzen und surrealen Gestalten, die jenen von Goya verblüffend ähneln.
Das Hessische Staatstheater Wiesbaden erschuf nun mit der Unterstützung des elsässischen Puppenbauers und -spielers Michael Klein eine schaurige Ballade von Liebe, Monstern, Tod und Teufeln als Puppenspektakel so schön und schrecklich als hätte Victor Hugo sie selbst skizziert.
www.puppenparade.de